Update: Den Vortrag gibt es auch auf Slideshare zu sehen unter http://de.slideshare.net/cyberpromote/seo-website-audit-mailingtage
Ein SEO Audit hat meistens das Ziel, sich Klarheit über den Status Quo in Sachen SEO zu verschaffen. Nicht selten soll so ein Audit aber auch eine Grundlage für weitere Entscheidungen sein. Im Rahmen der Mailingtage halte ich am 19. Juni 2013 auf der Community Area einen Vortrag zu genau diesem Thema. Folgende Beweggründe für einen SEO Audit gibt es:
– Abnahme einer kompletten Website oder einer beauftragten Leistung
– SEO Maßnahmen von jemand Dritten überprüfen lassen
– Maßnahmenkatalog für weitere SEO Maßnahmen erstellen
Es gibt sicherlich noch weitere mögliche Gründe einen SEO Audit durchführen zu lassen. Im Prinzip ist ein Audit eine vollständige Analyse inklusive Auswertung der Ergebnisse. Manchmal werden bei einem Audit auch ganz konkrete Fragestellungen geklärt. Es kann aber auch von Vorteil sein, die eigentliche Fragestellung nicht zu erwähnen! Als Auftraggeber sollte man sich über die Ziele der Analyse und den Motiven genau im klaren sein.
Ich möchte hier mit Hilfe der Software Forecheck und der Website der Mailingtage aufzeigen, wie man einen SEO Audits sehr schnell erstellen kann und für welche Rahmenbedingungen so eine Analyse Sinn macht.
Im Bild sieht man als Beispiel die Bewertung einer Analyse von mailingtage.de. In dieser Standardbewertung werden viele typische Onpage-Faktoren aus der Suchmaschinenoptimierung bewertet. Diese werden dann zu einer Gesamtnote zusammengefasst. Diese schnelle Analyse umfasste nur 327 Seiten und dauerte 20 Sekunden. Das mag sehr oberflächlich klingen, doch tatsächlich kann man aus den Daten schon einiges auslesen.
Ich möchte nicht auf alle einzelnen Punkte eingehen. Letztlich genügt schon ein Blick auf die Fehler, um zu erkennen, das hier bereits viele Probleme gefunden wurden, obwohl die Software nur „an der Oberfläche gekratzt“ hat. Da die Software derzeit noch keine Backlinks auswerten kann, wollen wir auch hier nur die Onpage-Faktoren betrachten. Die Backlinks sind auch nicht selten ein Thema für sich und werden manchmal auch komplett getrennt analysiert. Gerade in den letzten Monaten fokussieren sich die Backlinkanalysen primär auf eine Frage: habe ich schlechte Backlinks, die mein Backlinkprofil unnatürlich machen und schaden diese mir? Diese Frage dient meistens dazu, den Rückgang in den Platzierungen zu erklären und herauszufinden, wer für den Mist verantwortlich ist. Aber das ist eine ganz andere Geschichte…
Im folgenden Bild habe ich die Analyse deutlich länger laufen lassen. Hier wurden nun gut 14.000 Seiten analysiert und fast 620.000 URLs gefunden. Eine noch tiefere Analyse würde aber auch wenig neue Erkenntnisse bringen. Denn aus den Zahlen liest man eindeutiges.
Betrachtet man sich die Hinweise, sieht man, dass vor allem die Duplicate Zahlen stark ansteigen. Hinweise entstehen, wenn die Probleme tief in der Website liegen, also erst durch mehr als 5 Klicks von der Startseite aus erreichbar sind. Man erkennt deutlich, dass diese Zahlen stark ansteigen. Es ist zu vermuten, dass die Website immer wieder die selben URLs auswirft , die Zahl der neu gefundenen URLs stetig ansteigt und dadurch das Duplicate Title/Description/Content Problem stark ansteigt.
Bezogen auf einen SEO Audit lassen sich mit diesen Zahlen sehr schnell Folgerungen ziehen. Vor allem kann man die Probleme und Fehler klassifizieren:
Defekte Links: Wer hat die defekten Links gesetzt? Sind es schlicht ältere Links die nicht mehr gehen?
Technische Probleme: 302 Weiterleitungen (die man besser als 301 implementiert, sollte man prüfen), Server-Fehler und die Ladezeit sind technische Faktoren, die man in den Griff bekommen kann.
Inhaltliche Probleme: Zu kurze oder lange Title oder Description kann man auch Website übergreifend lösen. Hier ist die Frage der Pflege auch ein Thema. Automatisierte Title oder individuell gepflegte? Wie kann man wichtige Suchbegriffe automatisiert einpflegen? Größtes Problem hier dürfte das Duplicate Problem sein. Und das ist technisch nicht selten ein großes Problem.
Geht es um die Abnahme einer Website oder die Abnahme einer Leistung, muss im Vorfeld definiert werden, wie eine Abnahme im Detail erfolgen soll. Wie tief soll eine Analyse gehen? Welche Toleranzen gibt es? Wie wird die Ladezeit gemessen und gewertet? Ab wann gilt die Leistung als angenommen? Dies ist gerade bei der Erstellung von Websites und Shops ein wichtiges Thema. Schon seit Jahren plädieren wir dafür, bei diesen Abnahmen auch das Thema SEO und auch Ladezeit fest einzubeziehen. Gerade die Ladezeit lässt sich später zwar immer verbessern, nur mit welchem Aufwand und mit welchen Kosten? Hier ist es immer besser, vorab genau zu definieren, was man erwartet und wie man es dann abnimmt.
Geht es um die unabhängige Bewertung von Websites hinsichtlich SEO gilt es, alle Probleme offen anzusprechen. Die Probleme legt Forecheck schonungslos und schnell offen. Hier sei nur ein Beispiel noch herausgegriffen: Schaut man sich den Duplicate Content Bericht an, sieht man, dass die Canonical Links verwendet werden, Die gelben und orangen Stellen zeigen aber, dass der Canonical Link das Problem nicht vollständig löst.
Allerdings kann man das Duplicate Content Problem noch durch andere Wege beheben. Dennoch sollte die Nutzung der Canonical Links stets eindeutig sein. In jedem Fall kann die Software viele Fragen eines SEO Audits schnell beantworten und enorm Zeit sparen.
Mehr dazu morgen in meinem Vortrag – Zuhörer sind stets willkommen!